1730
post-template-default,single,single-post,postid-1730,single-format-standard,stockholm-core-2.3.2,qodef-qi--no-touch,qi-addons-for-elementor-1.6.9,select-theme-ver-9.8,ajax_fade,page_not_loaded,menu-animation-line-through,fs-menu-animation-line-through,popup-menu-text-from-top,,qode_menu_,wpb-js-composer js-comp-ver-7.5,vc_responsive,elementor-default,elementor-kit-1246

Liquid Dreams @Bunker K101

‚Liquid Dreams‘

Die Grenze zwischen Mode und Kunst ist fließend. Spätestens mit dem Siegeszug der Fotografie sollte auch die Mode ihre endgültige Ikonisierung erfahren. Neben dem Aspekt der betonten Körperlichkeit kam dem Spiel mit der Fetischkultur von Anbeginn eine tragende Rolle zu; was von Fotografenlegenden wie Man Ray und Horst P. Horst mit seinem berühmten Mainbocher-Korsett aufgeworfen, und von Großmeistern wie Robert Mapplethorpe und Helmut Newton virtuos fortgeführt wurde. Sebastian Trägner knüpft an dieses Traditionssujet an und zollt mit „Liquid Dreams“ einem Material Tribut, das wie kaum ein anderes unsere Fantasie beflügelt: Latex. Der Kölner Fotokünstler versieht seine Models mit Masken, Handschuhen und Ensembles aus dem fluiden Stoff; und schafft in betörenden Schwarz-Weiß-Aufnahmen die Gratwanderung aus bewusster Explizität und vollendeter Ästhetik. Dabei haftet den Aufnahmen stets etwas Humorvolles an, etwa, wenn seine Amazonen in voller Latexmontur ein Sonnenbad nehmen oder sportlich ambitioniert durchs Wasser gleiten. Latex, der Stoff, aus dem die Fetischträume sind, avanciert hier zum selbstverständlichen Accessoire, das sprichwörtlich kleidet, in seiner extremen Anschmiegsamkeit aber die Illusion von Nacktheit verheißt. Und in seiner artifiziellen Glätte Makellosigkeit suggeriert. Vom Fetisch längst in der Haute Couture von Häusern wie Balenciaga und Yves Saint Laurent angekommen, huldigt Sebastian Trägner gleichsam der Sinnlichkeit wie dem diskreten Ruch des Materials – und erweist sich damit als würdiger Nachfolger der großen Meister der Fotografie.
Begleitend zur Ausstellung zeigt der belgische Fotograf Jannis Mattar ausgewählte Arbeiten aus seinem Werkzyklus „HOTELSTORIES“. Die Aufnahmen von Menschen im Hotel zeugen von so intimen wie intensiven Begegnungen in einem geschützten Raum, wo die Grenze zwischen Privatsphäre und Sozietät nahezu vollständig verschwimmt. Das Ergebnis gipfelt in betörenden Porträts, die Frauen in mal flüchtigen, mal bedeutsamen Momenten einfangen. Und dabei zeitlos schön sind.
Vernissage 23.09.2022 – 19:30 Uhr
Die Einführung zur Ausstellung „Liquid Dreams“ wird die Kunsthistorikerin Dr. Sarah-Lena Schuster sprechen.
Ausstellung 23.09. – 01.10.2022
Liquid Dreams“ by Sebastian Trägner
@ Bunker K101 Ehrenfeld hosted by 30works
Bunker K101
Körnerstr. 101
50823 Köln